Anwohner wollen keine Veränderung
Von Uwe Goerlich
Coesfeld. Die geplante Umgestaltung der Hinterstraße ließ die Gemüter von rund 50 Teilnehmern im Saal des Rathauses in Wallung kommen. Moderiert durch den Beigeordneten Thomas Backes versuchten die Stadtplaner, die Anwohner von ihren Modernisierungsplänen zu überzeugen. Die blieben aber en gros bei ihrer Meinung: Lasst es wie es ist!
Auslöser der Debatte sind Tiefbaumaßnahmen (Kanal, Versorgungsleitungen), bei denen die Straße aufgerissen werden muss. Das bringt die Stadtplaner zur Überlegung: wenn schon wieder zumachen, dann auch städtebaulich zeitgemäß. Problem: die Straße ist mit 7,50 Metern so schmal, dass es wenig Gestaltungsspielraum gibt. Schließlich handelt es sich zu allem Überfluss auch noch um eine Haupterschließungsstraße, über die schwere Lkw rollen. Das hat immerhin den Vorteil, dass die Anwohner nur gut die Hälfte der Fahrbahn-Kosten zahlen müssen. Apropos Kosten: gravierende Unterschiede gibt es laut Verwaltung bei den unterschiedlichen Ausbauvarianten nicht – inklusive der von Anliegern favorisierten Wiederherstellung nach heutigem Vorbild.
Vier neue Varianten sehen im Wesentlichen Bürgersteige an beiden Seiten und Parkstreifen mit Bauminseln vor (teilweise verschwenkt). Durch Neugestaltung und Bäume würde sich die Anzahl der 16 Parkplätze auf 9 bis 13 verringern. Doch die Bäume sind wegen des Laub- und Schattenwurfs besonders den älteren Anwohnern ein Dorn im Auge. Eine Bewohnerin brachte die offenbar mehrheitliche Meinung so auf den Punkt: „Wir wollen Variante 5: Bürgersteige mit Bordsteinen, eine Asphaltschicht und keine Bäume.“
Die Stadtplaner regten hingegen an, eine attraktive Innenstadt-Entwicklung im Auge zu behalten. „Entgegenkommen ist durchaus in Form höherer Bordsteinkanten zum Schutz der Fußgänger möglich“, räumte Holger Ludorf (Stadtplanung) ein. Geprüft wird auch der Vorschlag einer Bürgerin, Anwohnerparkplätze auszuschildern. All das wird nun von der Verwaltung zusammengefasst und auf der Homepage der Stadt veröffentlicht. Was die Kostenbeteiligung von 16 Euro pro qm beitragsfähiger Fläche bedeutet, kann jeder bei der Stadt individuell abfragen. Es könnte eventuell noch Vergünstigungen geben.
Wie es weitergeht? Eine wichtige Vorentscheidung fällt im Planungsausschuss am 12. September, bevor der Rat am 27. September den endgültigen Ausbaubeschluss fasst.